Wir haben ein Lautstärkeproblem! In meiner fabelhaften Traumvorstellung spielen wir drei akustisch mit Kontrabass, Gitarre und Mini-Schlagzeug in einem großen Zelt vor 1000 Leuten und man kann uns einwandfrei hören. Leider ist dem nicht so! In unseren kleinen Übungsräumlichkeiten hör ich, während wir spielen, den Kontrabass von Knick Knack nur in meiner Einbildung, meine Gitarre selten und meinen Gesang nur, wenn ich schreie. Lass Lego ist am Schlagzeug einfach zu laut. Trotz stapelweiser Leinentücher auf den Trommeln, um die Felle etwas zu zügeln, konnten wir das Kinderschlagzeug nicht bändigen. Somit mussten wir sein Mini-Schlagzeug durch die Cajon ersetzen, welches sich sofort als die bessere Wahl zeigte, so dass Lass Lego fröhlich anfing die Cajon zusätzlich mit Becken und unterstützenden Kracherzeugern zu verfeinern.
Doch das was Lass Lego zu laut war, ist Knick Knack immer noch zu leise. Daher hat unser Herr der Saiten beschlossen von einem erfahrenen Bassbauer seinen Bass einstellen zu lassen. Außerdem überlegt er seinen Bass zu verstärken, damit er lauter wird. Ihr merkt also, es werden keine Kosten und Mühen gescheut, damit ihr uns problemlos auf unseren zukünftigen Konzerten hören könnt. Leider muss die Publikumszahl nur etwas schrumpfen, schnief.
Uns Dreien ist es klar, dass wenn wir die Lautstärkenuss geknackt kriegen, wir den ersten und entscheidenden Schritt zu einer guten Bardentruppe gemacht haben. Bei der letzten Probe ist uns dies bei drei bis vier Liedern gelungen und rasch haben wir feststellen können, was an den Liedern noch zu verbessern ist. Bei allen war es eigentlich das Gleiche und zwar die Gesänge (Jetzt hört man sie ja mal). Wir benötigen dringend Mehrstimmigkeit in diesen Liedern. Also haben wir angefangen nur mit Gitarre an den einzelnen Stimmen zu arbeiten und ihr werdet es nicht für möglich halten, aber die hohe Knabenchor-Stimme hat nicht ausschließlich die zierliche Halbelfe geliefert! Nein es war der gute Knick Knack, der noch höher als die Elfenstimme vor sich hin trällerte und das auch noch mit dem mustergültigen Ton. Und ganz anders als erwartet, fühlte sich Lass Lego nicht an seinem elfischen Ehrgeiz gepackt, sondern sang dann eben die tiefere Tenorstimme. Ich muss schon sagen, dass ich von der Einstellung, die unsere Halbelfe an den Tag legt, ziemlich beeindruckt bin. Er arbeitet jederzeit lieddienlich. Es geht weniger um sein Ego sondern in erster Linie um das Lied. Deswegen macht die Arbeit mit ihm sehr viel Spaß.
Ich hatte ja angekündigt regelmäßig Lieder von uns vorzustellen. Den Anfang möchte ich mit dem ersten Lied, das ich für die Kapeiken geschrieben habe, machen. Hier eine kleine inhaltliche Abhandlung über „Fronturlaub“:
Musikalisch ist es eine Ballade in Dur, die stark an die Lieder der berühmten Bardentruppe „Blond Grobi“ erinnert. Bedeutet nebenbei, dass wir noch was mit unseren Haaren anstellen müssen … vorne kurz und hinten lang wäre authentisch. Egal, weiter im Text: Inhaltlich handelt das Lied von einem krassen Krieger, der eine Frau anbaggert, mit dem Ziel sie für eine Nacht ins Bett zu kriegen. Natürlich erzählt er die ganze Zeit von sich selbst und was für ein derber Held er ist, macht keine Komplimente und sein Todschlagargument um sie flachzulegen ist, dass er ja morgen wieder an die Front muss und dort sterben könnte. Ja, es ist ein sehr romantisches Lied und weil es die Wirklichkeit so deutlich wiederspiegelt, wird es vielen Frauen ans Herz gehen.
So, eins noch zum Abschluss: Wir werden voraussichtlich beim „Zum taumelnden Biest – der Märchenonkel“ auftreten. Anmeldung soll ab sofort möglich sein. Hier die Adresse: http://www.taumelndesbiest.sirvigor.net/index.html
Fistus Famos