Ein guter alter Kumpel fragte mich: „Warum sammelt ihr diesmal so viel Geld im Crowdfunding? Viel mehr als letztes Mal. Habt ihr kein Geld verdient über eure Auftritte?“

Ich hatte ihm an dem Abend eine schnelle Antwort gegeben und konnte ihn wohl überzeugen, denn er hat uns inzwischen unterstützt, also „gecrowdfunded“.
Aber es gibt bestimmt noch mehr unter euch, die ähnliche Gedanken haben, aber uns nicht direkt diesbezüglich ansprechen. Ist ja auch irgendwie unangenehm. Ich nehme es euch also ab und gebe ungefragt die Antwort:

Die Summe einer CD-Produktion enthält nicht nur, wie wir 2015 bei unserem ersten Crowdfunding fälschlicherweise dachten, das Geld für Aufnahmen, Pressung der CD, Coverdesign und Bookletprint! Wir müssen auch das Drumherum des Crowdfundings produzieren, wie Werbung bei facebook, Herstellung der Dankeschöns wie T-Shirts, Lederarmbänder, Broschen, Met etc. und deren nicht unerheblichen Versand.

Bei unserem ersten Crowdfunding zur Liebe & Hiebe ist uns das beinahe auf die Füße gefallen. Wir hatten 4.500 Euro geplant und hatten am Ende tatsächliche Ausgaben von über 8.000 Euro. Zum Glück war das Ganze mit 7.050 € überfinanziert, so dass wir „nur“ eine kleine Summe aus eigener Tasche hinzupacken mussten. Somit wollten wir diesen Fehler kein zweites Mal machen.

Ihr fragt euch nach dieser Rechnung sicherlich, ob dann für das zweite Album 7.000 Euro als Zielmarke nicht gereicht hätten. Warum gleich 10.000 Euro? Unser Debutalbum war doch sogar ein Doppelalbum und die Rock O‘ Koma nicht…?

Die Antwort liegt in der Qualität. Bei der Liebe & Hiebe lagen mit Fronturlaub, Hack, Marlen und Militärische Grundlage bereits vier Lieder fertig aufgenommen vor. Wir mussten nur vier weitere Lieder plus das Intro im Studio für die Liebe (CD 1 des Doppelalbums) aufnehmen. Die Hiebe (CD 2) wurde vollständig im Homerecording aufgenommen.

Das war nicht schlecht, wie viele Besitzer dieses Debutalbums bestätigen können, aber es ist natürlich nicht das Optimum. Wir haben selbst den Anspruch von Jahr zu Jahr und von Album zu Album besser zu werden und wollen, dass unsere Fans und Hörer dies auch spüren und vor allem hören können. Die Liederqualität kann man mit Erfahrung und viel Übung verbessern. Aber oft kommt man da an seine Grenzen und benötigt außenstehende, neutrale und erfahrene Personen, die einem in die richtige Richtung leiten können um somit die einzelne Liedqualität zu verbessern. Eine solche Person haben wir mit Tobias Schneider, Produzent im Tonstudio DocMaKlang, gefunden, der die Vorproduktion des Albums begleitet. Die Arbeit mit und von Tobi, sowie die Nutzung des DocMaKlangs kosten natürlich Geld. Des Weiteren werden wir alle 13 Lieder im selbigen Studio im Januar aufnehmen. Das Homerecording verwenden wir nur noch, um Songideen festzuhalten und um diese mit jedem Bandmitglied teilen zu können.

Hier nun eine grobe Finanzplanung fürs Verständnis:
Studio inkl. Unterbringung 6.500 €
Design, Druck, Pressung & Vertrieb der Rock O‘ Koma 2.000 €
Dankeschöns (Lederarmband, T-Shirts, Kartenspiel, Broschen…) ca. 1.250 €
Versandkosten ca. 250 €

Dazu kommen noch die Gebühren für unsere Crowdfundingseite auf „Startnext“ und Werbekosten für facebook. Diese laufen momentan aus unserer eigenen Tasche, da sich über die tatsächliche Anzahl der Crowdfunder noch die Herstell- und Versandkosten der Dankeschöns ändern könnten.

Warum finanzieren wir die Rock O‘ Koma nicht über unsere Konzerteinnahmen oder zumindest einen Teil davon?

Das hat sicherlich auch was damit zu tun, wie wir wahrgenommen werden. Wir sind keine große Band, die von lukrativen Konzerten zu gut bezahlten Auftritten hin und her taumelt. Das Musikprojekt „Kapeiken“ machen wir als Hobby. Man kann meiner Meinung nach in Deutschland nicht von der Musik allein leben, es sei denn man heißt Herbert Grönemeyer oder Peter Maffay. Das Gönnerpaket, welches ein Konzert von uns beinhaltet, kostet 500 Euro. Wir sind fünf Bandmitglieder und kommen aus Süd- und Norddeutschland. Nun kann jeder selber rechnen. Trotzdem gehen wir nicht immer Plusminus Null raus und verdienen natürlich auch was. Dieses Geld fließt zu 100% in die Band. In erster Linie werden alle Kosten gedeckt und danach machen wir etwas Sinnvolles für die Weiterentwicklung der Band. Wir haben damit die „Keulen & Beulen“ selbst finanziert und uns zuletzt uns vollständig neu einkleiden lassen. Dies war bitter nötig, nicht nur im Hinblick auf unser Fotoshooting zur Rock O‘ Koma, sondern auch weil unsere alte Kleidung durchgerockt war.
Ich hoffe ich konnte einige von euch nun mit diesem tiefen Einblick in unser Bandgefüge verständlich machen, wie die Summe der CD-Produktion zusammengekommen ist und hoffe darauf, dass sich weitere „Crowdfunder“ finden, die uns helfen, unsere CD zu verwirklichen.

Hier noch mal der link:

www.startnext.com/die-kapeiken-das-zweite-album

Gehabt euch wohl,
euer Fistus Famos

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